Nach mehr als einem Jahr intensiver Recherche, Interviews mit unseren Projektpartnern und einer umfassenden Auswertung von Daten und Dokumenten freuen wir uns, dass unsere erste wissenschaftliche Publikation erschienen ist. Der Beitrag ist in der Fachzeitschrift Gemeinsam Leben veröffentlicht worden und widmet sich der Frage, welche Impulse ein Vergleich mit Werkstattsystemen in Frankreich, Luxemburg und Belgien für die aktuelle Reformdebatte in Deutschland liefern kann.
Werkstätten für behinderte Menschen in Deutschland stehen derzeit unter erheblichem Reformdruck – insbesondere im Hinblick auf die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), die ein Recht auf Arbeit in einem inklusiven Arbeitsmarkt fordert. Zur Umsetzung dieser hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2024 einen Aktionsplan vorgelegt. Dieser enthält Reformvorschläge in vier Aktionsfeldern, die jedoch in vielen Punkten noch vage und auslegungsbedürftig bleiben.
Daher werden in unserem Beitrag entlang der vorgeschlagenen Aktionsfelder identifizierte Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Werkstattsystemen in der Großregion dargestellt und disktutiert:
- Grundlegende Aufgaben der Werkstätten
- Durchlässigkeit zum allgemeinen Arbeitsmarkt
- Entlohnung und Rechtsstatus der Werkstattbeschäftigten
- Berufliche Bildung
Unser Ergebnis
Alle Werkstätten stehen im Spannungsfeld von Wirtschafts-, Rehabilitations- und Inklusionsauftrag und für die Weiterentwicklung des Werkstattsystems in Deutschland lassen sich keine einfachen Lösungen in der Großregion finden. Was sich allerdings zeigt, ist, dass eine solide Finanzierung der Gesamtstruktur eine zentrale Rolle spielt, um Selektionsprozesse in Einrichtungen zu vermeiden.
Autoren: Prof. Dr. Kerstin Rock, Prof. Dr. Thomas Korne, Kai Lichter
Der Artikel ist käuflich erwerbbar unter: Werkstätten für behinderte Menschen unter Reformdruck – Impulse für die deutsche Debatte aus dem Vergleich der Werkstattsysteme in der Großregion | BELTZ